„Mama, ich kann nicht schlafen“ – diesen Satz ihrer Sprösslinge auf der Türschwelle werden wohl viele Eltern kennen. Schlafprobleme des Kindes können auch für die Eltern ziemlich anstrengend und belastend sein. Fallen sie doch meist in die Zeit, wo man selber entspannen und Zeit mit dem Partner verbringen möchte. Dass Kinder mal nicht gut einschlafen können, ist wohl normal und wenig besorgniserregend. Häufen sich die Einschlafprobleme des Kindes aber und treten wochenlang auf, sollte eingegriffen werden. Bei Kleinkindern kommt hinzu, dass sie erst lernen müssen, alleine einzuschlafen. Folgende Tipps können weiterhelfen.
Genügend Schlaf ist wichtig
Um die körperliche Betätigung und die am Tage aufgenommenen Eindrücke zu verarbeiten, brauchen Kinder genügend Schlaf, um sich zu erholen. Dabei benötigen Kleinkinder mehr Schlafzeit als ältere Kinder und die wiederum mehr als Erwachsene. Ausgeschlafen den Tag anzutreten, verhindert Konzentrationsschwäche, schlechte Laune und leichte Reizbarkeit. Kleinkinder müssen erst die Fähigkeit entwickeln, allein in der Nacht durchzuschlafen. Dazu sind einerseits die Eltern mit ihrem Erziehungsverhalten gefragt. Andererseits müssen sich erst bestimmte Gehirnstrukturen beim Baby entwickeln, die Voraussetzung unter anderem für den Tiefschlaf und einen Tag-Nacht-Rhythmus sind.
„Normale“ Schlafphase bei Kleinkindern nicht angeboren
Zunächst sind die Schlafperioden beim Kleinkind über Tag und Nacht verteilt, wobei sie häufig aufwachen und schlecht schlafen. Der normale Tag-Nacht-Rhythmus tritt mit zunehmender Entwicklung des Gehirns und durch regelmäßiges Handeln der Eltern – tagsüber Aktivitäten, nachts ruhen – ein. Ab einem Alter von ca. zwei Jahren können Kinder dann nachts durchschlafen. Kleinkinder werden nachts häufiger wach. Dies wird von den Eltern meist aber nur bemerkt, wenn sie durch Schreien aufgeweckt werden. Kleinkinder sind vor allem von Einschlaf- und Durchschlafproblemen geplagt. Die Einschlafprobleme können bei der abendlichen Routine auftreten, wenn das Kind zu lange braucht und der Aufforderung, ins Bett zu gehen, nicht nachkommt. Aber auch wenn es zu lange beim eigentlichen Einschlafprozess braucht oder nur in Gegenwart der Eltern einschlafen kann, spricht man von Einschlafproblemen.
Die Ursachen einer Schlafstörung
Neben den oben genannten notwendigen Entwicklungen bei Kleinkindern sind die möglichen Ursachen von Einschlafstörungen bei Kindern mannigfaltig. Zu den häufigsten gehören sicherlich die Überflutung von Reizen, denen das Kind tagsüber ausgesetzt ist und welche es nachts verarbeiten muss: vielfältige Aktivitäten, durch PC-Spiele oder das Fernsehen. Mangelnde Bewegung kann auch zu Problemen beim Einschlafen führen, da das Kind dann kein Gefühl von Müdigkeit verspürt. Ängste (auch kindlich-irreale) und ganz reale Sorgen sind ebenfalls mögliche Ursachen.
Tipps und Tricks gegen die Schlafstörung
Eine regelmäßige Routine kann beim Zubettgehen helfen. Dazu gehören ein wiederkehrender Zeitpunkt abends und ein wiederkehrender Ablauf, etwa mit dem Erzählen einer Geschichte oder einer sanften Musik. Es kann auch ruhig noch einmal der Tag besprochen werden, um das Erlebte zu verarbeiten. Ein kleines Licht kann über Nacht angelassen werden und/oder die Tür offen gelassen werden. Zu viel Lärm neben dem Kinderzimmer wirkt störend, Alltagsgeräusche in normaler Lautstärke können hingegen sogar beruhigend wirken und dem Kind signalisieren, dass die Eltern nebenan sind. Auch Tee, eine warme Milch oder etwas Baldrian kann helfen. Aufregende Medien vor dem Zubettgehen sollten vermieden werden. Bei Vier- und Fünfjährigen können auch autogenes Training oder Kinderyoga unterstützend angewendet werden. Sollten die oben genannten Tipps nicht helfen, sollte ein Kinderarzt oder Kinderpsychologe kontaktiert werden.
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