In jedem Kinderzimmer findet man sie – Spielzeuge aus den unterschiedlichsten Materialien und in allen Formen. Die Eltern verlieren oft den Überblick und wissen nicht, was die eigenen Kinder alles besitzen. Daher ist es besonders wichtig, dass beim Kauf der Spielzeuge Wert auf eine gute Verarbeitung, unschädliche Materialien und pädagogische Unbedenklichkeit gelegt wird. Sicherlich haben Rückrufaktionen und Meldungen über die Verwendung schädlicher Stoffe die Verbraucher mittlerweile sensibilisiert, dennoch hat dies nicht zu einer Steigerung der Qualität von Spielzeugen geführt. Beachtet man beim Spielzeugkauf einige grundlegende Dinge, dann wird die Gesundheit des Nachwuchses nicht beeinträchtigt. Diverse Zeitschriften, z.B. Elternratgeber, Internetseiten und die Stiftung Warentest geben immer wieder Informationen zu gefährlichen Spielzeugen heraus. Auch die zahlreichen Prüfsiegel sind hilfreich, wenn man weiß, was sie genau aussagen.
Nicht blind auf Siegel vertrauen
Auf allen Spielzeugen, die in EU-Ländern verkauft werden, wird von Herstellern das CE-Siegel angebracht. Jedoch sollten Eltern dem CE-Zeichen nicht zu viel Bedeutung beimessen. Die Produzenten geben damit lediglich an, dass sie sich an die europäischen Richtlinien gehalten haben. Eine Kontrolle der Produktion durch Institute findet nicht statt. Vielmehr Aussagekraft haben die Siegel unabhängiger Prüfstellen. Der TÜV Rheinland versieht geprüfte Produkte mit dem Zeichen „TÜV Proof“ und versichert damit, dass das Produkt die Voraussetzungen des Siegels für „Geprüfte Sicherheit“ (GS) erfüllt. Um sicherzugehen, dass keine gefälschten Siegel verwendet wurden, kann man auf der Internetseite des TÜV die aufgedruckte Nummer überprüfen.
Umfängliche Prüfung durch unabhängige Stellen
Neben dem TÜV vergeben auch weitere Prüfstellen das GS-Zeichen, wenn das Spielzeug den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Eine Gefährdung des Kindes muss durch Nutzung des Produkts ausgeschlossen sein. Dafür dürfen keine scharfen Kanten oder verschluckbare Kleinteile verbaut sein. Wichtig ist zudem, dass Spielzeuge, die mit Batterien betrieben werden, ein Batterienfach haben, welches nur mit einem Werkzeug geöffnet werden kann. So wird verhindert, dass Kinder die Batterien herausnehmen und eventuell verschlucken. Ebenso wie beim GS-Siegel können Eltern bei einer LGA-Zertifizierung davon ausgehen, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Vorschriften eingehalten wurden.
Auf Schadstoffe und Giftstoffe achten
Viele Spielzeuge bestehen aus Plastik oder sind lackiert. Gerade bei diesen ist es wichtig, dass die genutzten Stoffe unschädlich sind. Es muss sichergestellt sein, dass das Spielzeug nicht abfärbt oder Weichmacher enthält. Auch hierfür gibt es Stellen, die kontrollieren, ob die Produkte unbedenklich sind. So wird vom TÜV Rheinland geprüft, ob die verwendeten Stoffe die niedrigen Grenzwerte nicht übersteigen und dazu noch schweiß- und speichelfest sind. Für Textilprodukte, wie beispielsweise Stofftiere oder Decken gibt es das Siegel „Öko Tex Standard 100“. Güter mit diesem Zeichen können ohne Bedenken gekauft werden, da sie auf gefährliche Inhaltsstoffe geprüft wurden und keine Giftstoffe an das Kind abgeben.
Eltern sollten Spielzeug selbst testen
Wer sich nicht auf die Siegel und Qualitätsversprechen der Hersteller verlassen möchte, sollte sich im Geschäft selbst von den Spielzeugen überzeugen. Minderwertiges Spielzeug erkennt man schnell an der schlechten Verarbeitung. Wichtig ist auch, dass die Produkte bruchfest sind und nicht schon beim ersten Fallenlassen kaputt gehen. Oft vernachlässigt und nicht bedacht wird die Lautstärke von Spielzeugen. Spieluhren, Rasseln und andere Musikinstrumente können das Gehör der Kinder nachhaltig schädigen. Im Selbsttest sollte der Käufer also kontrollieren, wie laut es wirklich ist und im Zweifel die Finger davon lassen. Die Risiken mangelhafter und schlecht verarbeiteter Waren gerade in Kinderhänden sind nicht zu unterschätzen. Beim Kauf ist es also wichtig auf anerkannte Gütesiegel zu achten und sich auch selbst mit den Spielzeugen auseinanderzusetzen.
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